Geflochtene Schnüre für Hecht, Zander, Barsch, Forelle
Geflochtene Angelschnur ist eine Erfindung, die so alt wie das Angeln selbst ist. Diese Schnurart ist aus mehreren geflochtenen Fasern hergestellt. Anfangs waren es reine Naturfasern wie Leinen oder Baumwolle. Im Laufe der Zeit mussten natürliche Materialien technologisch fortschrittlicheren Materialien weichen. Die Rede ist von Hochmodul-Polyethylen (Spectra, Dyneema) oder Dacron. Ihre Popularisierung verursachte eine echte Revolution auf dem Angelschnurmarkt. Derzeit werden Spinninggeflechte für fast alle Arten des Spinnangelns verwendet – von der ultraleichten Variante bis hin zum echten Großfisch – und viele Angler können sich das Angeln ohne geflochtene Schnüre nicht mehr vorstellen.
Der wichtigste Unterschied in der Nützlichkeit dieses Schnurtyps ist seine Linear- und Knotenfestigkeit, die mit herkömmlichen Nylonschnüren nicht zu erreichen sind. Es genügt zu sagen, dass man bei Verwendung einer geflochtenen Schnur als Hauptschnur ein sogar dreimal dünneres Produkt als die zum jeweiligen Zweck bestimmte monofile Angelschnur einsetzen kann! Hat es Vorteile? Erstens werden weite Würfe einfacher und der Kontakt mit dem Köder wird verbessert.
Ein weiterer sehr wichtiger Unterschied zu Monoschnüren ist die Dehnungsfreiheit (die bei einer Monoschnur sogar über 30% betragen kann!). Diese Funktion ermöglicht sowohl den Anbiss als auch die Aktion des Köders zu spüren, den Fisch schnell anzuschlagen und das Einholen selbst ist Inbegriff des Kontakts mit dem Fisch. Dank Dehnungsfreiheit sind Geflechte eine gute Wahl für technisch schwierige Angelgebiete, wo es viel Pflanzen und Hänger gibt, die den Angler zum kraftvollen Einholen zwingen.
Interessanterweise bedeuten hohe Festigkeit und Dehnungsfreiheit keine Steifigkeit des Geflechts. Moderne Hersteller bieten sowohl steife (oft beschichtete) als auch extrem weiche Schnüre an. Ähnlich ist mit der Rauigkeit – Spinngeflechte gibt es in Varianten mit unterschiedlichen Zahl Stränge: von 4 bis sogar 13. Ein Produkt aus vier Strängen ist das lauteste, aber auch das festeste gegen Durchscheuern. Eine Schnur mit zwölf Fasern ergibt einen Querschnitt, der dem runden am nächsten kommt, ist oft glatt, aber seine Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Beschädigungen ist etwas geringer.
Schnüre dieser Art gibt es in verschiedenen Farben, von dezentem, kaum sichtbarem Grün über giftige Neonfarben bis hin zu bunten Regenbogenfarben, wodurch die Beobachtung eines Anbisses bei jedem Wetter noch einfacher wird.
Es ist wissenswert, dass die geflochtene Schnur im Querschnitt nicht perfekt rund ist, wodurch sie sich viel schlechter auf die Spule als herkömmliche Monofilschnur aufwickelt, einige Modelle können außerdem Wasser aufnehmen und aufquellen. Daher empfehlen wir, sich bei der Wahl einer geflochtenen Schnur nicht auf die vom Hersteller angegebene Spulenkapazität zu verlassen, weil sie in allermeisten Fällen für die Monofile gilt.
Wir empfehlen, sich eine extrem scharfe Geflechtschere anzuschaffen, die das Geflecht nicht ungleichmäßig zerreißen werden und für dieses Produkt viel geeigneter als herkömmliche Schnurschneider sind.